Die Bauern in Niederbayern haben sich am 13.11. zum Haberfeldtreiben eingefunden – und finden breite Solidarität: 1.500 Landwirte aus der ganzen Republik reisten zu dem finsteren Spektakel nach Ruhstorf an der Rott, dem Heimatort des deutschen Bauernverbandspräsidenten. Das wiederbelebte Ritual, das ins 17. Jahrhundert zurückgeht, erreichte damit einen neuen Höhepunkt.
Was die Bauern wütend macht, sagte Biobauer Anton Prechtl als "Haberermeister" in Ruhstorf deutlich: Sie fühlen sich von der Politik betrogen, weil die Gentechnik „durch die Hintertür“ kommt, der Milchpreis gedrückt wird, mit Zwangsimpfungen und Chemie unsere Lebensmittel immer mehr vergiftet und ihre Höfe von den Großkonzernen in die Knie gewungen werden.
Die letzten Haberfeldtreiben fanden Ende des 19. Jahrhunderts statt und wurden gerichtlich verfolgt und verboten. Bis zu 350 Teilnehmer sollen die größten Haberfeldtreiben gezählt haben, demnach sind die Massenspektakel in Ruhstorf, mehr als 2.000 Teilnehmer kamen im Vorjahr, die größten in der Geschichte.
"Ich kann die Bauern verstehen, es geht ihnen wirklich schlecht", sagte eine Zuschauerin am Rande der Veranstaltung. Das Verständnis vieler Verbraucher ist den Aufständischen offenbar sicher. "Wenn unsere Lebensmittelproduktion nur mehr vom Gewinnstreben der Großkonzerne bestimmt wird, ist es um die Zukunft unserer Kinder schlecht bestellt", sagte ein junger Haberer, wie die Teilnehmer diesesTreibens genannt werden.
Das Haberfeldtreiben sieht Bauer Prechtl als den „einzigen Protest, bei dem wir noch gehört werden“. Man sammelt gerade Gelder für einen großen Auftritt in Berlin. ".....uns is jetzt nimmer zum Scherzen!"
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