Mittwoch, 28. Oktober 2009
Aufruf aus Österreich
Wien brennt. Österreich brennt. Wann brennt dein Zuhause?
Nachdem heute, dem 28.10 in Wien sagenhafte 40 Tausend Menschen auf der Straße waren, in Wien die Hauptuniversität, die Technische, die Akademie der bildenden Künste, die Bodenkultur die Sportwissenschaften, die Internationale Entwicklung - und neuerdings auch das Juridicum besetzt ist, weiteres Hörsäle und Fakultäten in GRAZ, LINZ, SALZBURG, KLAGENFURT - morgen auch INNSBRUCK, ist es Zeit, das sich dieser sagenhafte Protest ausweitet!
Vielen Demonstrierenden geht es nicht allein um die Bildung, vielmehr geht es auch um einen gesammgesellschaftlichen Kontext - das Wort "Revolution" erfreut sich sehr großer Beliebtheit.
Dieser Protest versteht sich als antiautoritär, antifaschistisch, antisexistisch und emanzipatorisch. Er macht nicht Halt bei der Bildung - was auch zu reger Spaltung und Politisierung geführt hat.
Auf der RIESEN-Demo heute in Wien haben nicht nur Studenten demonstriert. Tatsächlich gelang es, Schüler, Lehrlinge, Arbeiter, ganze Familien für den Protest zu begeistern. Von vielen älteren Menschen hören wir ständig das diese Basisverbundenheit, diese Organisation, dieses Mediale (selbstgemachte!! --> Twitter) Echo in den 60er, 70er, 80er, 90er, schlichtweg unmöglich war. NUR an der besetzten Hauptuniversität Wien gibt es zum gegebenen Zeitpunkt über 60 Arbeitsgruppen, viele davon zum Selbstschutz, zur Mobilisierung von anderen Schichten, zur Agitation des Protestes in den Betrieben, zur Internationalisierung usw. Prominente ÖsterreicherInnen solidarisieren sich, kommen vorbei und sind überwältigt.
Wir wollen den Kapitalismus abschaffen.
Können aber noch nicht.
Das ist kein Eintagesfliegen Bildungsstreik, das ist eine Occupation der Universitäten auf unbestimmte Zeit mit dem Ziel der Ausweitung. Wir haben keine Führenden, wir haben keine zentrale Organisation, das Plenum ist die einzige bestimmende Instanz. So basisdemokratisch, ohne Aufruf von irgendjemensch haben die verschiedenen Unis in Österreich die Revolte weitergeführt, und sind jetzt zweifelsohne an EINEM Höhepunkt, der vor wenigen Tagen, als 300 Studenten gemeinsam mit Professoren die Kunstakademie besetzten und zur Solidarität ausriefen schlichtweg undenkbar war. Noch gestern war die Frage, ob wir die 10.000 marke bei der Demonstration knacken können, obwohl alles darauf hindeutete. Die Medien, allen voran der ORF schweigen uns logischermaßen tot. Die kritische Masse ist erreicht, wie es weitergehen soll, weiß keiner genau, wir machen weiter wie bisher, tragen den Protest in die breite und kämpfen gegen jede Vereinahmung seitens einer autoritären, faschistischen, sexistischen oder sonst wie diskriminierenden Organisation.
Ganz wie es die BesetzerInnen der Kunstakademie forderten (FM4):"it's not just about occupying your university. you should occupy everything! at work, at home, everywhere! RECLAIM YOUR LIFE!
wie gehabt, dies ist ein Aufruf..!!!
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Reclaim the Streets
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