Dienstag, 11. August 2009

Agent Orange

Noch drei Generationen nach den Einsätzen werden in Vietnam, Laos und Kambodscha vermehrt Kinder mit schweren Missbildungen, körperlichen und geistigen Schäden geboren. Mindestens 3 Millionen Menschen in der Region sind betroffen und die Zahl wächst weiter.

Agent Orange ist der militärische Codename eines Entlaubungsmittels das aus einem 1:1-Gemisch der Butylester von 2,4,5-Trichlorphenoxyessigsäure (2,4,5-T) und 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure (2,4-D) besteht. Da das Herbizid aufgrund von Verunreinigungen TCDD (ein Dioxin) enthielt, erkrankten in Folge viele Bewohner der betroffenen Gebiete, aber auch US-Soldaten. Bei einer Kontamination, die auch heute noch auf Grund der Rückstände im Boden auftritt, wird das Erbgut der betreffenden Person geschädigt, was zu erheblichen Behinderungen ihrer Kinder führen kann.

Die United States Air Force versprühte das Toxin während des Vietnam-Krieges zwischen 1961 und 1971. Sie setzte das Herbizid über den Wäldern und Feldern von Vietnam, Laos und Kambodscha zur Entlaubung des Dschungels und zur Vernichtung der Reisernte und anderer Feldfrüchte ein. Insgesamt wurden schätzungsweise rund 72 Millionen Liter Herbizide über Vietnam, Kambodscha und Laos versprüht.

Hergestellt und geliefert wurde Agent Orange damals von der Firma Dow Chemical und dem Agrar-Konzern Monsanto sowie vom tschechischen Unternehmen Spolana in Neratovice.

Was sind die Folgen von Agent Orange?

Bei ungeborenen Kindern verursacht das Toxin genetische Missbildungen, Immunschwäche, schwerste Behinderungen. Diese Auswirkungen treten auch heute noch in der dritten Generation auf. Mindestens 3 Millionen Vietnamesen sind Opfer von Agent Orange und die Zahl
steigt noch immer.

Mit Agent Orange wurden innerhalb weniger Jahre mehr als 1/6 des vietnamesischen Waldes und 2/3 aller Felder vernichtet. Es sickerte in Böden und Flussbetten, konzentrierte sich in Fischen und im Wasser und gelangte in die Nahrungskette. Dioxine sind nur schwer biologisch abbaubar.

Die Umwelt in weiten Teilen Südostasiens ist langzeitig geschädigt, Böden sind kontaminiert, die Nahrungskette ist langzeitig verseucht.

Bereits kleinste Mengen Dioxin beeinflussen den Zellstoffwechsel und die Zellteilung. Das Erbgut wird langzeitig geschädigt. Die Chromosomen der Keimzellen sind betroffen, Frühgeburten und Fehlgeburten treten noch heute gehäuft auf. Krebs, Missbildungen, Immundefekte, Unfruchtbarkeit und vor allem Erbgutveränderungen gelten als Spätfolgen der Einwirkung des
Toxins. Noch drei Generationen nach den Agent Orange Einsätzen werden vermehrt Kinder mit schweren Missbildungen, körperlichen und geistigen Schäden geboren. Unterschiedlichste Erkrankungen können auf eine Kontaminierung mit Agent Orange zurückgeführt werden: Krebserkrankungen, Chlorakne, Schwächung des Nerven- und des Immunsystems,
Leberstörungen, Herz- und Gefäßerkrankungen, Störungen des Urogenitaltrakts, neurologische und psychische Störungen.

Der Solidaritätsdienst International fordert eine Entschädigung für vietnamesische Agent Orange Opfer durch die US-amerikanischen Herstellerfirmen, so wie es bereits für geschädigte US-Soldaten geschehen ist.

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Quellen:




Wikipedia

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