Nun kam die Meldung von Reuters, dass sich Deutsche Banken an dem Rettungspaket für Griechenland beteiligen möchten. http://link.reuters.com/hef79j Das fand ich persönlich zunächst super. Nach ein paar Stunden kam von Reuters die Meldung, dass die Bundesregierung eine Hilfe der Banken ablehnt http://link.reuters.com/hus79j. Das habe ich so gar nicht verstanden. Deshalb habe ich mal nachgeforscht.
Banken lässt man an der Griechenland-Rettung deshalb nicht mitmachen, weil die Banken, falls Griechenland den Kredit nicht zurückzahlen könnte, diesen Ausfall abschreiben würden und somit ins Strudeln kämen. Vielen Instituten geht es ja ohnehin nicht besonders gut.
Ich bin zu folgendem Ergebnis gekommen: Den Regierungen geht es im Grunde gar nicht um die Rettung von EU-Ländern. Es geht um eine versteckte Bankenrettung. Weil sich viele Banken verzockt haben. Sie haben sich in diesen Ländern u.a. z.B. am Bauboom beteiligt, Immobilien finanziert, die heute leer stehen. Desweiteren liegen bei den Banken diverse Staatsanleihen dieser Ländern, die deutlich an Wert verloren haben. Dies könnte bedeuten, dass einigen Instituten das Wasser wieder bis zum Hals steht. Nun geht also die Regierung her und versucht den Zusammenbruch der Banken, der Länder in jedem Fall hinauszuzögern. Die Politiker, Manager, die Elite spielt dieses Spiel mit. Und zwar deshalb, weil sie an der Macht, an der Regierung oder aber im Management bleiben wollen. Die haben ausgesorgt und lassen das Volk bluten. Denen ist das egal, ob es Arbeitslose gibt oder ob der Otto-Normalverbraucher mit seinem Geld überhaupt noch leben oder überleben kann. Die Regierung geht also nun her und gibt diesen notleidenden Ländern einen Kredit um einen Bankenzusammenbruch zu verhindern.
Also, eine „versteckte“ Bankenrettung?
Es ist ja auch nicht wirklich so, dass die Regierung das Geld bezahlt, sondern der Steuerzahler. Also Du, ich, wir. Auch, wenn es in den Medien oft anders dargestellt wird. Gerne wird behauptet, dass die KFW dieses Geld an Griechenland gibt und dass man dafür 5 % Zinsen verlangt, aber die KFW das Geld nur zu einem Prozentsatz von 1,5 % einkauft und Deutschland somit einen Gewinn von 3,5 % einfährt. Dies ist aber nur dann so, wenn Griechenland nicht komplett bankrott geht bzw. wenn Griechenland den Kredit zurückzahlen kann. Dies bezweifle ich. Die können diesen Kredit nicht zurückzahlen. Dies bedeutet, dass der Steuerzahler den Ausfall zu bezahlen hat.
Dann wäre da noch die Frage der Rating-Agenturen. Tatsache ist, dass Rating-Agenturen auch Länder hoch- und herunterstufen in der Kreditwürdigkeit. Wenn also ein Land von den Rating-Agenturen heruntergestuft wird (wie jetzt geschehen bei Griechenland, Portugal und Spanien), dann wird es für diese Länder schwer einen Kredit aufnehmen zu können, bzw. sie müssen wesentlich mehr Zinsen bezahlen.
Wer sind eigentlich diese Ratingagenturen?
http://www.gegenfrage.com/sind-rating-agenturen-die-herrscher-der-welt/
Ratingagenturen sind private Firmen, die das primäre Ziel haben Gewinn zu erwirtschaften. Ihr “Produkt”, das Geschäftsmodell, auf das sie sich stützen, ist die Kreditwürdigkeit von sämtlichen Einrichtungen, seien es Staaten, Banken oder Konzerne, zu beurteilen und mit einer Note, also einem Ratingcode zu bewerten. Diese Codes reichen von AAA (beste Qualität) bis D (zahlungsunfähig).
Ihre Hauptaufgabe besteht darin, für Investoren und Gläubiger auf der gesamten Welt die Bonität ihrer Schuldner zu analysieren, um das Rückzahlungsrisiko ihrer Forderungen einschätzen zu können. Hat ein Schuldner ein AAA-Rating, sind viele Gläubiger bereit ihm Geld gegen niedrigen Zins zu leihen. Hat ein Schuldner ein schlechteres Rating, muss er aufgrund des Risikos höhere Zinsen bezahlen. Im schlimmsten Fall wird ein Unternehmen oder auch ein Staat so schlecht eingestuft, dass er gar keine Investoren mehr findet. Dann droht der Bankrott.
Welche Ratingagenturen sind von Belang?
Um auf dem US-amerikanischen Finanzmarkt – dem wichtigsten und größten Kapitalmarkt der Welt – zugelassen zu werden, muss sich jedes Unternehmen und jeder Staat von mindestens zwei Ratingangenturen bewerten lassen. Hier hat man allerdings keine große Auswahl, denn es sind nur drei (bedeutende) Ratingagenturen zugelassen:
- Moody’s (USA)
- Standard & Poor’s (USA)
- Fitch (GB)
Diese drei Ratingagenturen haben einen Marktanteil von 93%, also handelt es sich fast um ein monopolistischen Markt.
Wer steht hinter den Ratingagenturen?
Haupt-Aktionär von Moody’s ist das amerikanische Holdingunternehmen “Berkshire Hathaway”, das vom erfolgreichsten Investor und reichsten Mann der Welt, Warren Buffett, geleitet wird. Weitere Großaktionäre von Moody’s sind “Goldman Sachs” und die Rothschild-Bank “Barclays”.
Standard & Poor’s (S&P) ist eine hundertprozentige Tochter des McGraw-Hill-Konzerns. Die drei Hauptgeschäftsbereiche lauten “Bildung”, “Finanzdienste” und “Information und Medien”. McGraw-Hill ist einer der größten Herausgeber von Lehrbüchern an amerikanischen Schulen und Universitäten und bestimmt dadurch wesentlich über Richtig und Falsch im amerikanischen Bildungssystem. Darüberhinaus gibt der Konzern einflussreiche und meinungsbildende Finanzmagazine heraus (z.B. die Business Week) und ist Besitzer einiger Fernsehsender.
Fitch wurde im Jahre 1913 von John Knowles Fitch gegründet, im Gründungsjahr des Federal Reserve System. Zufall? Möglicherweise. Heute gehört die Ratingagentur dem französischen Milliardär Marc Ladreit de Lacharrière, Geschäftsführer des Finanzdienstleisters “Fimalac”. De Lacharrière sitzt zudem auch u.a. im Kontrollgremium von Renault und L’Oreal und ist Beirat der französischen Zentralbank.
Wir sehen, dass die Personen hinter den Ratingagenturen auf keinen Fall neutral und unabhängig sind. Sie verfolgen mit Sicherheit in großem Stil eigene Interessen und haben die Möglichkeit, ihre eigenen Unternehmen gut zu bewerten und so unglaubliche Gewinne zu erzielen. Ratingagenturen sind also nicht nur als Analysten von Schuldnern tätig, sondern auch als Nebelkerzen für Staaten, Großbanken und Großkonzerne.
Machtdemonstration in Deutschland
Deutschland lehnte unter Bundeskanzler Gerhard Schröder die amerikanische “Afghanistanpolitik” ab. Was daraufhin passierte, weiß der eine oder andere möglicherweise noch nicht: Am 21. September 2005 drohte Standard & Poor’s der Bundesrepublik offiziell, ihr das AAA-Rating zu entziehen. Bereits eine Woche später stand im Bundestag die Entscheidung über eine Ausweitung des Afghanistanmandats der Bundeswehr an. Von irgendwelchen Drohungen war nichts mehr zu hören.
Am 22. November 2005, also acht Wochen später, trat Angela Merkel an Schröders Position. Besteht hier ein Zusammenhang? Wurde es Gerhard Schröder im Westen zu heiss, sodass er sich in die (schützende) russische Wirtschaft direkt in den Gazprom-Vorstand unter die Obhut des späteren Präsidenten Russlands Dmitri Medwedew absetzte? Reine Spekulation, vielleicht klingt das sogar etwas verschwörerisch.
Fazit
Sie haben nun in etwa eine Vorstellung, wie unglaublich mächtig diese unscheinbaren Ratingagenturen eigentlich sind. Diese Privatunternehmen entscheiden über die Zahlungsfähigkeit und somit über das Wohl und das Vermögen jedes größeren Unternehmens, jedes Staates und jeder Bank auf dieser Welt. Sie entscheiden über Gewinner und Verlierer von politischen Auseinandersetzungen bis hin zum Krieg. Jeder, der den Hintermännern dieser Ratingagenturen nicht in den Kram passt, kann als zahlungsunfähig eingestuft werden und geht bankrott.
Abschließend ein Zitat von Mayer Amschel Rothschild:
“Gib mir die Kontrolle über die Währung eines Landes und es ist mir egal wer die Gesetze macht.”
… und ein Zitat aus der New York Times:
“Die drei großen Rating-Agenturen. Eine einzelne von ihnen ist mächtiger als die US-Regierung. Sie heißen Moody`s, Standard & Poor`s und Fitch.”
Quelle:
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