Mittwoch, 5. Mai 2010

STEIG EIN







TON STEINE SCHERBEN STEIG EIN

Als ich in jener schlaflosen Nacht über die kalten Straßenlaternen
und neonbleichen Häuserreihen hinweg in den klaren Winterhimmel schaute,
fiel mir ein Stern auf. Er gefiel mir und je länger ich ihn betrachtete
desto größer und deutlicher wurde er für mich.

Durch seine leuchtende blaue Atmosphäre konnte ich Meere und Kontinente erkennen.
Ich sah Urwälder, die wie eine schützende Hand das Land bedeckten,
Gebirge, in deren schneeüberzogenen Gipfeln sich die Mittagssonne bricht
wie in einem kostbaren diamanten. Flimmernde Wüsten, in denen nur der Wind wohnt,
Flüsse, die breit und schwer wie die trägen Gedanken eines Sommernachmittags dahinfließen.
An ihren Ufern wogende Getreidefelder, vom duft schattiger Obstgärten erfüllte Luft.

Dann sah ich sie, ihre Haut war braun, manchmal heller, manchmal dunkler,
sie pflügten die Erde, bestellten die Felder, bauten Brücken aus seltsamen Metallen.
Manche schwebten in schimmernden Kugeln durch die Luft.
Ich sah sie in der Sonne liegen, sah sie tanzen, hörte ihre Gesänge, spürte ihre Liebe.

Dann sah ich ihre Städte. Städte, deren Schönheit ich nicht beschreiben kann.
Städte ohne Hass und ohne Hast und ich sah keine stickigen Hinterhöfe,
keine rasenden Blechkisten, keine verhungerten Kinder
und niemanden auf den eine Waffe gerichtet war.

Ich sah keine marschierenden Truppen, keine Bomben werfenden Flugzeuge
und ich sah niemanden, der Geld zählte.
Ich sah fröhliche Gesichter und sah traurige Gesichter,
aber nirgendwo begegneten mir hoffnungslose Blicke.

Das Bild zerriss.
Und da war nur noch die klare Dezembernacht mit ihren Tausenden von Sternen.

Ich habe viele schlaue Bücher gewälzt, um den Namen dieses Sterns zu erfahren,
habe vielen klugen Leuten sein Aussehen beschrieben.
Es kann nur einer sein, mein Stern, dein Stern, unsere Heimat, die Erde.
Die Zukunft der Erde, die Erde der Zukunft, sie liegt vor uns!

Komm mit, leg deine alten Klamotten ab, pack deine Sachen,
spring aus deinem Grab.

[gesungen:]

Refrain:
Steig ein, spring auf,
komm rein, komm rauf,
mach mit, mach weiter,
mach den Weg zu dir
'n bißchen breiter.

Klopf an, ich mach dir auf.
Wenn du siehst, mir geht's dreckig,
bring mich rauf.
Wenn du siehst, mir geht's gut,
bring mich nicht runter.
Wenn du siehst, ich bin müde,
mach mich munter.

Refrain...

Ich will keine Ketten!
Allein machen sie dich ein!
Wir wollen keine Ketten!
Wir sind geboren, um frei zu sein!
Laß uns wecken, was noch pennt!
Der Kampf geht weiter!

1 Kommentar:

Jimmy Forever hat gesagt…

wow, ton steine scherben, legendär, großartig, prophetisch, phantastisch, ein deutscher diamant...